Die Vorlesung aus rhetorischer und didaktischer Perspektive

Die Vorlesung – ein zentrales, effektives und faszinierendes Lehrformat. In der Vorlesung wird ganz besonders deutlich, wie intensiv Reden und Hören, Lehren und Verstehen aufeinander bezogen sind: die Vorlesung als Raum des gemeinsamen Denkens, der gemeinsamen Sinnkonstituierung von Dozentin/Dozent und den Studierenden.
Die Vorlesung – eine Herausforderung für jede Dozentin/jeden Dozent, da sie von Ihnen als Lehrende in besonderer Weise verlangt, Ihre fachliche Präzision mit didaktischen Kenntnissen und ihrer ganzen rhetorischen Kraft zu verbinden.
Wie kann eine Vorlesung gelingen? Die Inhalte spannend darzulegen und so die Stu­die­ren­den zum Nachdenken und Lernen zu mo­tivieren sind das Ziel. Entscheidend hierfür sind Ihr souveränes Auftreten und ansprechendes Vortragen, Inhalt und Konzept der Vorlesung sowie die Auswahl geeigneter Methoden und Medien.
Das Seminar thematisiert die Komplexität des Geschehens im Hörsaal. Es bietet Erfahrungsaustausch, rhetorische und didaktische Informationen, konkrete Tipps für die Praxis. Eine klangvolle Stimme, die die Ohren der Studierenden öffnet, gehört ebenso dazu wie die klare Strukturierung der Vorlesung, eine übersichtliche und gegliederte Gestaltung der Folien wie auch die wirkungsvolle Nutzung des Hörsaales. Einen Schwerpunkt des Workshops bilden kurze Trainingseinheiten mit Feedback. 
 
Inhalte nach Terminen
Do, 23.11.23, 13 – 19 h
Vorlesung aus rhetorischer und didaktischer Perspektive
Theorie und praktische Übungen

• Grundlegende lerntheoretischer Aspekte
• Didaktische Planung und Konzeption einer Vorlesung
• Rhetorischer Blick auf die Vorlesung als dialogischer Rede
• Ausdruckebenen einer Rede
• Stegreifrede als Element der Vorlesung
• Auftreten und Haltung vor großem Auditorium

 
 
Fr, 24.11.23, 9 – 13 h
Vorbereitung einer Vorlesung: Vortrag und Visualisierung
Theorie und praktische Übungen

• Stufen der Redeplanung nach Quintilian 
• Visuelle Präsentation
• Koordination von Rede und Visualisierung
• Sprechtechnik und Stimmbildung
• Analyse und Gestaltung des Raumes/Hörsaals
• Erläuterungen und Organisation zum Hörsaaltraining am 08.12.23

 
Fr, 08.12.23, 9 – 17 h
Hörsaaltraining

• Halten eines vorbereiteten Kurzvortrags (7 Minuten) mit Feedback und Nachbereitung (je nach Verfügbarkeit in einem Hörsaal oder großem Seminarraum)

• Es werden Zeitslots von einer Stunde pro Person eingerichtet, aber jede/r Teilnehmer/in ist herzlich eingeladen bei den Vorträgen der Kolleginnen und Kollegen dabei zu sein und sich am Feedback zu beteiligen!

 
 
 
Individuelles Coaching
 
Im Anschluss an das Seminar kann im Laufe des Wintersemesters eine individuelle Beratung zur eigenen Vorlesung stattfinden, und somit der direkte Transfer der Seminarinhalte in die persönliche Vorlesungspraxis begleitet werden. Möglich sind z.B. eine Hospitation durch die Trainerin und den Trainer in einer Vorlesung und die gemeinsame anschließende Auswertung der Lehrveranstaltung mit Feedback. Dies ist eine sehr effektive Methode, um gemeinsam an Fragen und Problemen einer konkreten Lehrveranstaltung zu arbeiten.
 
 
Zielgruppe
Der Workshop richtet sich an ProfessorInnen, Postdocs und alle Lehrenden, die Vorlesungen halten, oder dies absehbar tun werden.
 
 
Zu den Referent:innen
 
PD Dr. Frank Meyer
Leiter des Zentrums für Hochschullehre. Seit 1996 Lehrtätigkeit (Vorlesungen, Seminare, Exkursionen) an verschiedenen Universitäten in Bayern und Baden-Württemberg. Hochschuldidaktische Ausbildung 1997 an der TU München. Ausbildung als Lehrtrainer (2003-2005) für die Stärkung der Lehre an den bayerischen Hochschulen (Abschluss mit Zertifikat). Ausbildung zum interkulturellen Trainer bei IKUD-Seminare in Göttingen mit Abschlusszertifikat. Seit 2005 Tätigkeit als hochschuldidaktischer Lehrtrainer an verschiedenen Universitäten bzw. Hochschulen in Bayern, Baden-Württemberg, Saarland, Thüringen, Sachsen, Hessen und Niedersachsen. Schwerpunkte: Allgemeine Hochschuldidaktik, Vorlesungen gestalten, Lehre mit internationalen Studierenden, Exkursionen, Prüfungen.
 
 
Barbara Greese, M.A. studierte Sprechwissenschaft und Psycholinguistik an der Ludwigs-Maximilians-Universität München und machte eine Sprechausbildung bei Prof. Cornelia Krawutschke, Ernst-Busch-Schauspielschule, Berlin. Sie arbeitet freiberuflich als Trainerin in den Bereichen Rhetorik, Kommunikation, Stimmbildung und Sprechtechnik. Dabei hat sie sich auf die Beratung von Wissenschaftler*innen spezialisiert und coacht diese für ihr Vorträge, Präsentationen und Vorlesungen wie auch für deren vielfältige Gesprächspraxis an der Universität. Sie entwickelte das Konzept für die rhetorische Ausbildung im Rahmen der 2-jährigen Fortbildung für Habilitand*innen „ProLehre intensiv“ an der TU-München und gestaltete die Trainings. An diversen Universitäten ist sie in Programmen für Neuberufene tätig, Innerhalb von SFBs oder DFG-Projekten begleitet sie junge Nachwuchswissenschaftler*innen. Zudem ist sie als Rezitatorin tätig, konzipiert und gestaltet Lesungen.