Auch der junge Akademiker von heute muss sich in der komplexen modernen Welt behaupten, die er so gerne beschreibt. Dabei beschränkt sich das Anforderungsprofil an den wissenschaftlichen Nachwuchs schon lange nicht mehr ausschließlich auf seine fachliche Excellence, sondern fordert von den jungen Wissenschaftlern Kompetenz in Forschung und Lehre und darüber hinaus die Fähigkeit diese beiden Bereiche, die Verwaltung, die Studierenden und sich selbst effizient in Einklang zu bringen.
Dieses Anforderungsprofil legt eine Personal- und Organisationsentwicklung in der Wissenschaft nahe. Brauchen gute Wissenschaftler, gute Wissenschaftlerinnen das? fragt sich manch angesehener Fachvertreter, wenn es um Nachwuchsförderung oder gar Instituts- und Hochschulentwicklung geht. Schließlich ging es die letzen Jahrzehnte auch ohne eine solche institutionelle Förderung.
In Disziplinen, die sich mit dieser Frage fachwissenschaftlich befassen, weiß man, dass sich Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen mit Unterstützungsangeboten besser entwickeln. Die akademische Laufbahnentwicklung hat Konjunktur und wir in Bayern müssen uns kritisch prüfen, ob wir dieser Entwicklung gerecht werden können.
Jeder von uns, der in Forschung und Lehre tätig ist, kann sich an Lehrveranstaltungen, Betreuungsgespräche und Prüfungen, Sitzungen, Fachgespräche und Forschungsanträge erinnern, die man als schwierig oder weniger gelungen bezeichnen kann. Akademische Laufbahn- und Organisationsentwicklung bietet für die vielfältigen Aufgaben von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen in Forschung, Lehre und Management bedarfsgerechte Unterstützung und Maßnahmen zur Erweiterung der eigenen Kompetenzen - denn wissenschaftlicher Erfolg hängt heute mehr denn je von exzellenter Arbeit nicht nur in Fachfragen, sondern in allen Aufgabenbereichen ab. Dazu gehören
- die Organisation und Weiterentwicklung der eigenen Forscherkarriere, z. B. durch Standortbestimmung, Vernetzung im Forschungsfeld und Strategien für die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen, begleitet von gutem Zeitmanagement,
- die lernförderliche und zielbezogene Gestaltung von Lehre und Studienangeboten, z. B. durch Reflektion und professionelle Gestaltungsprinzipien in hochschuldidaktischen Veranstaltungen wie ProfiLehrePlus;
- Moderation, Organisation, Führung und Nachwuchsförderung in Arbeits- und Projektgruppen;
- Projekt- und Wissenschaftsmanagement, z. B. hinsichtlich Antragstellung und Finanzierung, Budgetierung, Rechts- und Personalfragen, bis hin zu Strategien der Fach- und Hochschulentwicklung.
Das Projekt ProfiLehrePlus setzt auf eine ganzheitliche Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses aber auch der etablierten Wissenschaftler. Wir bündeln das Wissen aller bayerischen Hochschulen und erzielen damit Synergien in der Weiterbildung durch Wissenstransfer. Wir erstellen unser Angebot nach einheitlichen Standards und fördern damit die Mobilität der Akademiker. Wir zertifizieren die Weiterbildung nach nationalem Konsens und internationaler Anschlussfähigkeit. Wir sorgen durch ein effektives Qualitätsmanagement für die Güte unserer Weiterbildung. Wir orientieren uns an dem aktuellen Forschungsstand in der Didaktik und an den realen praktischen Anforderungen des wissenschaftlichen Umfelds.