Lehrhäppchen: Hochschullehre neu denken: als kaputtes Spiel
Lehrhäppchen ist das Motto unserer Vortragsreihe. Ein Mal pro Semester laden wir Sie herzlich zu einem hochschuldidaktischen Vortrag mit Diskussion ein.
Auch im Jahr 2025 funktioniert unser Bildungssystem in großen Teilen nach derselben Fließband-Logik, wie sie Anfang des 20. Jahrhunderts erstmals in der Industrie angewandt wurde. Ob Schüler*innen oder Studierende, sie sind das Werkstück, an dem wir Lehrende so lange feilen, bis sie in das Erwartungsprofil unserer formellen Prüfungen passen. Gelingt dies nicht in der dafür vorgesehenen Zeit, werden sie aussortiert. Diese Fließband-Logik hat uns zweifellos ein sehr effizientes Bildungssystem beschert, dessen Ziel es lange Zeit war und ist, mit möglichst wenig Input viel Output zu generieren. Heute, im 21. Jahrhundert, stellt sich allerdings die Frage, ob das Fließband als Leitmetapher noch zeitgemäß ist und ob wir nicht nach anderen Metaphern suchen sollten, unter denen wir über Bildung nachdenken sollten.
Was wäre, wenn nicht mehr die Logik des Fließbands, sondern die des Spiels unsere Leitmetapher wäre? Wie wäre es, wenn wir bei der Gestaltung von Bildung ein wenig so denken könnten, wie Game Designer über Spiele nachdenken, die zwar funktionieren, uns aber demotivieren und keinen Spaß machen? Dann würden wir erkennen, welche Veränderungen nötig sind, damit uns auch in Zukunft nicht die Lust am Lernen und Lehren vergeht. Wie das gelingen könnte, erforscht die Technische Hochschule Nürnberg seit 2016 in Kooperation mit dem Deutschen Spielearchiv.
In dem Forschungs- und Transferprojekt EMPAMOS (Empirische Analyse motivierender Spielelemente) werden die Spielanleitungen von über 40.000 Spielen digitalisiert und mithilfe von maschinellen Lernverfahren auf motivational bedeutsame Muster untersucht. Aus den Forschungsergebnissen wurde eine Methodik und ein KI-basiertes Assistenzsystem entwickelt, das es ermöglicht, demotivierende Arbeits- und Lernumgebungen als kaputtes Spiel zu betrachten und zu erkennen, an welcher Stelle wir die motivationale Gestaltung verbessern können.
In dem Vortrag werden die Forschungsergebnisse des Projekts EMPAMOS und der spielerische Blick, der sich aus dieser Perspektive auf das System Hochschule werfen lässt, anhand konkreter Beispiele aus Lehre, Forschung und akademischer Selbstverwaltung aufgezeigt.
Universität: | Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) |
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Seminarleitung: | Prof. Dr. Thomas Voit |
Ort: |
Online-Seminar
via Zoom, Sie erhalten die Zugangsdaten bis einen Tag vor Seminarbeginn Auf Google Maps anzeigen |
Termine: |
20.05.2025
, 10:30 - 12:00 Uhr
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Kosten: |
Es fallen folgende Teilnahmegebühren an:
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Verfügbare Plätze: | 300 Plätze, davon 293 frei |
Stufe: | Grund- und Aufbaustufe |
Anrechenbare Stunden: |
Bereich D mit 2 Arbeitseinheiten |
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