Inklusion an Universitäten

Inklusion im Unterricht an Schulen macht Fortschritte. Doch was passiert wenn das Lernziel Abitur erreicht ist?

 

Das differenzierte Schulsystem mit Regelschulen und Förderschulen endet im Übergang von den Schulen an die Hochschulen. Dies bedeutet beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte Studierende können nur gemeinsam an Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften studieren.

Blindenschift. Ein Studierenden liest an einer Braillezeile.

Das differenzierte Schulsystem mit Regelschulen und Förderschulen endet im Übergang von den Schulen an die Hochschulen. Dies bedeutet beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte Studierende können nur gemeinsam an Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften studieren. Dies ist mit Herausforderungen und Chancen verbunden. Die größte Chance liegt darin, das eine bestehende System inklusiv zu gestalten.

Leider fehlt es noch an bedeutenden politischen Programmen zu Förderung der Inklusion in der Hochschullehre. Die Diagnose für das Lehrpersonal an Schulen, kann aber ohne weiteres auch auf die Hochschullehrenden übertragen werden:

Beim gemeinsamen Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung fühlen sich viele Pädagogen "ins kalte Wasser geworfen". Mehr als die Hälfte derjenigen, die behinderte Kinder unterrichten, hatte kaum Zeit, sich auf Inklusion vorzubereiten oder sich fortzubilden. Und eine Unterstützung durch Sozialpädagogen oder einen zweiten Lehrer in der Klasse ist keinesfalls die Regel." (Je höher die Bildung, desto größer die Skepsis, SZ.de, 03.09.2015)

Mehr noch verschärft sich dieses Problem bei den Hochschullehrenden, die mit Ihren Aufgaben in Forschung, Lehre und Wissenschaftsmangement noch deutlich knappere Zeitressourcen für pädagogische und hochschuldidaktische Weiterbildung haben.

ProfiLehrePlus hat aus diesem Grund bereits 2013 damit begonnen Weiterbildung zur inklusiven Unterrichtsgestaltungen an Universitäten und zum Umgang mit beeinträchtigten Studierenden anzubieten, aus eigenen Mitteln wohlgemerkt. Gemeinsam mit dem Netzwerk der „Beauftragten für Studierende mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen“ und dem „Deutschen Studentenwerk“ werden die Angebote weiterentwickelt.

Wir freuen uns über die Erfolge, die wir seither erzielen konnten, sehen dies aber als erste Schritte auf einem längeren Weg. Es bedürft Programmen im Bildungssystem, die Inklusion über frühkindliche Erziehung bis hin zur akademischen Bildung betrachten, damit die Kluft in den Übergängen im Bildungssystem nicht weiter aufreißt. Denn das Ziel aller Bildung ist nicht nur das „Lernziel Abitur“, sondern ein gleichberechtigtes Leben und dazu gehört letztendlich auch eine Erwerbstätigkeit, die am Ende der Qualifikation stehen sollte.

 

  

 

NACHRICHTEN-ABO

Inklusion an Universitäten

Inklusion im Unterricht an Schulen macht Fortschritte. Doch was passiert wenn das Lernziel Abitur erreicht ist?

 

Das differenzierte Schulsystem mit Regelschulen und Förderschulen endet im Übergang von den Schulen an die Hochschulen. Dies bedeutet beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte Studierende können nur gemeinsam an Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften studieren.

Blindenschift. Ein Studierenden liest an einer Braillezeile.

Das differenzierte Schulsystem mit Regelschulen und Förderschulen endet im Übergang von den Schulen an die Hochschulen. Dies bedeutet beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte Studierende können nur gemeinsam an Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften studieren. Dies ist mit Herausforderungen und Chancen verbunden. Die größte Chance liegt darin, das eine bestehende System inklusiv zu gestalten.

Leider fehlt es noch an bedeutenden politischen Programmen zu Förderung der Inklusion in der Hochschullehre. Die Diagnose für das Lehrpersonal an Schulen, kann aber ohne weiteres auch auf die Hochschullehrenden übertragen werden:

Beim gemeinsamen Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung fühlen sich viele Pädagogen "ins kalte Wasser geworfen". Mehr als die Hälfte derjenigen, die behinderte Kinder unterrichten, hatte kaum Zeit, sich auf Inklusion vorzubereiten oder sich fortzubilden. Und eine Unterstützung durch Sozialpädagogen oder einen zweiten Lehrer in der Klasse ist keinesfalls die Regel." (Je höher die Bildung, desto größer die Skepsis, SZ.de, 03.09.2015)

Mehr noch verschärft sich dieses Problem bei den Hochschullehrenden, die mit Ihren Aufgaben in Forschung, Lehre und Wissenschaftsmangement noch deutlich knappere Zeitressourcen für pädagogische und hochschuldidaktische Weiterbildung haben.

ProfiLehrePlus hat aus diesem Grund bereits 2013 damit begonnen Weiterbildung zur inklusiven Unterrichtsgestaltungen an Universitäten und zum Umgang mit beeinträchtigten Studierenden anzubieten, aus eigenen Mitteln wohlgemerkt. Gemeinsam mit dem Netzwerk der „Beauftragten für Studierende mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen“ und dem „Deutschen Studentenwerk“ werden die Angebote weiterentwickelt.

Wir freuen uns über die Erfolge, die wir seither erzielen konnten, sehen dies aber als erste Schritte auf einem längeren Weg. Es bedürft Programmen im Bildungssystem, die Inklusion über frühkindliche Erziehung bis hin zur akademischen Bildung betrachten, damit die Kluft in den Übergängen im Bildungssystem nicht weiter aufreißt. Denn das Ziel aller Bildung ist nicht nur das „Lernziel Abitur“, sondern ein gleichberechtigtes Leben und dazu gehört letztendlich auch eine Erwerbstätigkeit, die am Ende der Qualifikation stehen sollte.